Was machst du beruflich? – Warum wir uns über den Beruf identifizieren

Veröffentlicht am 18. Juni 2025

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„Und, was machst du so beruflich?“ – Eine der ersten Fragen, die wir stellen, wenn wir jemanden neu kennenlernen. Aber warum eigentlich? Warum definieren wir uns so stark über unseren Job, und was sagt das über unsere Gesellschaft aus?

Der Job als Identitätsanker

Der Job ist für viele Menschen mehr als nur Broterwerb. Er gibt Struktur, schafft Routine und vermittelt ein Gefühl von Sinnhaftigkeit. Oft verbringen wir mehr Zeit am Arbeitsplatz als mit Freunden oder der Familie. Kein Wunder also, dass der Job ein zentraler Teil unserer Identität wird.

Gesellschaftlicher Druck und Status

In unserer Gesellschaft spielt der Job auch eine Rolle für unser Ansehen. Ein „guter“ Job bedeutet oft Sicherheit, Erfolg und manchmal auch Anerkennung. Dadurch entsteht ein gesellschaftlicher Druck, sich durch den Job zu definieren – oder sogar aufzuwerten.

Warum stellen wir die Jobfrage zuerst?

Indem wir nach dem Job fragen, glauben wir, den anderen schnell einschätzen zu können. Ein Handwerksberuf erzählt vielleicht eine andere Geschichte als ein Bürojob. Doch so praktisch diese Schubladen auch sind, sie sind oft auch voller Vorurteile.

Mehr als nur der Job

Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass wir mehr sind als unsere Arbeit. Hobbys, Werte, Beziehungen – all das prägt uns mindestens genauso stark. Vielleicht wäre die Frage „Was macht dir Freude?“ eine spannendere Alternative zum klassischen Smalltalk.

Fazit

Sich über den Job zu identifizieren ist nicht per se schlecht. Doch es lohnt sich, auch die anderen Facetten des Lebens im Blick zu behalten und nicht nur den Job als Maßstab für Selbstwert und Identität zu nehmen.

Katherine Surtees - aus Krisen wachsen

Katherine Surtees

Katherine Surtees ist Expertin für mentale Gesundheit, Sporttherapie und integrative Psychotherapie. Mit einem Hintergrund in der Notfallmedizin und eigenen Erfahrungen mit gesundheitlichen Rückschlägen begleitet sie heute Jugendliche und junge Erwachsene.