Umgang mit innerer Anspannung: Skills für den Alltag

Veröffentlicht am 30. April 2025

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Kiste mit buntem Spielzeug

Innere Anspannung ist ein Gefühl, das uns alle irgendwann einmal betrifft. Ob durch Stress bei der Arbeit, familiäre Konflikte oder persönliche Herausforderungen – das Gefühl, innerlich „aufgewühlt“ zu sein, ist weit verbreitet. Doch wie geht man am besten damit um? Hier sind einige effektive Skills, die dir helfen können, innere Anspannung zu reduzieren und deinen Alltag entspannter zu gestalten.

1. Achtsamkeit und Atemtechniken

Eine der effektivsten Methoden, um innere Anspannung zu lösen, ist die Praxis der Achtsamkeit. Indem du dich auf den Moment konzentrierst und deine Gedanken bewusst wahrnimmst, kannst du Abstand von negativen Emotionen gewinnen. Atemtechniken, wie die 4-7-8-Methode (4 Sekunden einatmen, 7 Sekunden halten, 8 Sekunden ausatmen), helfen dabei, das Nervensystem zu beruhigen und innere Unruhe zu mindern.

2. Bewegung und körperliche Aktivität

Körperliche Betätigung ist ein bewährtes Mittel, um Stress abzubauen. Ob es ein Spaziergang an der frischen Luft, Yoga, oder ein intensives Workout ist – Bewegung hilft, Stresshormone abzubauen und fördert die Produktion von Endorphinen, die als „Glückshormone“ bekannt sind. Schon 30 Minuten moderate Bewegung können einen großen Unterschied machen.

3. Progressive Muskelentspannung

Die progressive Muskelentspannung nach Jacobson ist eine weitere wirksame Technik, um Anspannung zu lösen. Dabei werden nacheinander verschiedene Muskelgruppen im Körper angespannt und wieder entspannt. Diese Methode führt dazu, dass du ein tieferes Bewusstsein für körperliche Spannungen entwickelst und lernst, diese gezielt zu lösen.

4. Gedankenstopp und kognitive Umstrukturierung

Oft sind es unsere Gedanken, die Anspannung erzeugen. Durch den sogenannten „Gedankenstopp“ kannst du lernen, negative Gedankenschleifen zu unterbrechen. Wenn du merkst, dass dich ein Gedanke belastet, sage innerlich „Stopp“ und lenke deine Aufmerksamkeit bewusst auf etwas Positives oder Neutrales. Die kognitive Umstrukturierung geht einen Schritt weiter: Dabei hinterfragst du deine belastenden Gedanken und versuchst, eine neue, positivere Sichtweise zu entwickeln.

5. Soziale Unterstützung suchen

Es kann enorm entlastend sein, mit jemandem über deine Gefühle und Gedanken zu sprechen. Ob Freunde, Familie oder ein Therapeut – soziale Unterstützung ist ein wichtiger Faktor für seelisches Wohlbefinden. Manchmal hilft es schon, sich einfach nur verstanden zu fühlen und zu wissen, dass man nicht allein ist.

6. Kreative Ausdrucksformen

Kreativität kann ein Ventil für innere Spannungen sein. Malen, Schreiben, Musizieren oder Tanzen – all diese Aktivitäten erlauben es, Emotionen auszudrücken und loszulassen. Auch wenn du kein „Künstler“ bist, kann es befreiend wirken, einfach etwas auszuprobieren und deine Gefühle in eine kreative Form zu bringen.

7. Sich bewusst Auszeiten nehmen

In unserer hektischen Welt vergessen wir oft, wie wichtig Pausen sind. Plane bewusst Zeiten ein, in denen du nichts tust oder etwas tust, das dir Freude bereitet. Das kann ein heißes Bad sein, ein gutes Buch oder einfach nur ein Moment der Stille. Diese Auszeiten sind essenziell, um Körper und Geist wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Fazit

Innere Anspannung ist ein Teil des Lebens, aber du musst ihr nicht ausgeliefert sein. Mit den richtigen Skills kannst du lernen, diese Anspannung zu erkennen und aktiv dagegen vorzugehen. Es geht darum, eine Balance zwischen Anspannung und Entspannung zu finden und sich selbst dabei nicht zu überfordern. Jeder kleine Schritt in Richtung Gelassenheit ist ein Schritt in die richtige Richtung.

Katherine Surtees - aus Krisen wachsen

Katherine Surtees

Katherine Surtees ist Expertin für mentale Gesundheit, Sporttherapie und integrative Psychotherapie. Mit einem Hintergrund in der Notfallmedizin und eigenen Erfahrungen mit gesundheitlichen Rückschlägen begleitet sie heute Jugendliche und junge Erwachsene.