Hatespeech – Wenn Worte weh tun

Veröffentlicht am 1. Oktober 2025

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Hatespeech – oder Hassrede – begegnet uns leider immer häufiger, besonders im Internet. Aber was bedeutet das eigentlich? Hatespeech sind Äußerungen, die Menschen aufgrund von Herkunft, Religion, Geschlecht, Behinderung, sexueller Orientierung oder anderen Merkmalen herabsetzen, beleidigen oder bedrohen. Es sind Worte, die verletzen, Ausgrenzung erzeugen und gesellschaftliche Spaltung verstärken.

Warum Worte so viel Macht haben

Worte sind nicht nur Zeichen auf dem Bildschirm oder Töne, die wir hören – sie können Gefühle auslösen, unser Selbstwertgefühl beeinflussen und sogar unsere körperliche Reaktion verändern.
Hatespeech kann Angst, Wut, Trauer oder das Gefühl von Ohnmacht erzeugen. Für Betroffene ist es nicht „nur ein Kommentar“ – es kann den Alltag belasten und das Vertrauen in andere Menschen erschüttern.

Wer ist betroffen?

Eigentlich kann jeder Opfer von Hatespeech werden. Besonders häufig zielen Hassbotschaften auf Menschen, die zu Minderheitengruppen gehören oder gesellschaftlich benachteiligt sind. Aber auch als Beobachter kann man betroffen sein – und fühlen, dass etwas nicht stimmt.

Was kann man tun?

Es gibt verschiedene Wege, mit Hatespeech umzugehen – sowohl für Betroffene als auch für andere:

1. Bewusstsein entwickeln

Erkennen, wann Worte verletzen. Nicht alles ignorieren, aber unterscheiden, was Schutz und Distanz braucht.

2. Grenzen setzen

Online kann man Kommentare melden, blockieren oder löschen. In der Schule, Arbeit oder Freizeit kann man klar sagen: „So etwas akzeptiere ich nicht.“

3. Unterstützung suchen

Mit Freunden, Familie oder Fachpersonen sprechen. Es gibt auch Beratungsstellen und Initiativen, die helfen, Hatespeech zu melden und emotional zu verarbeiten.

4. Aktiv werden

Hatespeech stoppen heißt auch, selbst Haltung zu zeigen. Respektvolles, wertschätzendes Handeln online und offline kann ein Zeichen gegen Hass setzen.

Hatespeech verstehen, aber nicht zulassen

Es ist wichtig zu wissen: Hatespeech kommt nicht aus dem Nichts. Oft steckt Angst, Unwissen oder Machtstreben dahinter. Das zu verstehen kann helfen, sich emotional zu schützen – es entschuldigt die Worte aber nicht.

Fazit: Worte können verletzen – und wir können handeln

Hatespeech ist mehr als nur „ein schlechter Kommentar“. Es ist Gewalt mit Worten.
Aber wir haben die Möglichkeit, dagegen zu stehen – durch Bewusstsein, klare Grenzen, Unterstützung und Haltung.
Indem wir respektvoll miteinander umgehen, können wir einen Raum schaffen, in dem Menschen sich sicher fühlen – online und offline.

Katherine Surtees - aus Krisen wachsen

Katherine Surtees

Katherine Surtees ist Expertin für mentale Gesundheit, Sporttherapie und integrative Psychotherapie. Mit einem Hintergrund in der Notfallmedizin und eigenen Erfahrungen mit gesundheitlichen Rückschlägen begleitet sie heute Jugendliche und junge Erwachsene.